
Zur Premiere reisten hochkarätige Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft an.
ZAK-Vorstand Jan Deubig, Gastgeber der eindrucksvollen Demonstration, betonte in seiner Begrüßung, dass Innovation und technischer Fortschritt seit Jahren auch die Arbeit im Abfallwirtschaftszentrum bestimmten. Dies zeige sich nicht nur an den immer moderner werdenden Sortieranlagen, sondern auch bei der Stromgewinnung durch regenerative Energien. Zudem gewinne die ZAK durch die energetische und stoffliche Verwertung von Bioabfällen große Mengen an Strom, Wärme und Kompost. Derzeit überlege die ZAK, so Jan Deubig, in Firmenfahrzeuge zu investieren, die mit grünem Wasserstoff, der bei der ZAK erzeugt werden soll, angetrieben werden.
Das autonome Fahren von Nutzfahrzeugen sei ein „Leitprojekt“ des Landes in Zusammenarbeit mit dem Commercial Vehicle Cluster Südwest (CVC), so Geschäftsführer Dr. Martin Thul. In das Projekt eingebunden sind auch der Lehrstuhl Robotersysteme (RRLab) der TU Kaiserslautern und Partner aus der Industrie. Prof. Dr. Karsten Berns von der TU zeichnete den steinigen Weg vom Prototypen bis hin zum echten Unimog nach. Und dieser steinige Weg war genau so gewollt, denn im Gelände seien andere Lösungen als bei der Fahrt auf der Autobahn gefragt, so die einhellige Meinung aller Beteiligten.
Als „starkes Bekenntnis der Industrie zum Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz“ bezeichnete der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing die Zusammenarbeit der Akteure. Das Zusammenwirken verschiedener Unternehmen in unterschiedlichen Größen sei eine Stärke des Landes, um Lösungen für Morgen zu finden, so Wissing. Autonom fahrende Nutzfahrzeuge könnten in Zukunft beispielsweise nach Naturkatastrophen oder Bränden eingesetzt werden.
Die Stereo-Kameras und Laserscanner des Unimogs liefern rund 500 hochaufgelöste Bilder pro Sekunde, um die Steuerung aufzubauen. So erkennt das Fahrzeug Hindernisse und kann seine „Route“ entsprechend danach ausrichten. Auf dem Deponiegelände demonstrierten Mitarbeiter der TU, wie der Unimog eigenständig auch einen Slalomkurs absolvierte. Der Fahrer, der vielleicht irgendwann nicht mehr benötigt wird, verschränkte demonstrativ die Arme hinter der Kopfstütze. Bei der Vorführung musste er nicht einschreiten.