
Doch hinter den nackten Zahlen „versteckt“ sich ein ausgeklügeltes System, das Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützt. Der Aktion „Korken für Kork“ liegt die Assoziation des Werkstoffs Kork mit dem Ortsnamen „Kork“, einem Stadtteil von Kehl, zugrunde. Der Name „Kork” steht in der Region auch als Kurzbezeichnung für die Diakonie Kork. Die Idee einer Korken-Recycling-Aktion war damit geboren. Seit 1991 hat die Aktion „Korken für Kork” drei Ziele: Menschen mit der Diakonie Kork zu verbinden, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zu schaffen und zu sichern, sowie einen Beitrag zur Müllvermeidung und Erhaltung eines wertvollen Wertstoffes leisten. Dieser Initiative fühlt sich auch die ZAK seit zwei Jahrzehnten verpflichtet.
Das Sammelaufkommen von Korken ging in den letzten Jahren zurück. Zum einen landen immer mehr Korken im Restmüll, zudem haben zahlreiche Weinproduzenten auf Plastikkorken oder Drehverschlüsse umgestellt. Die Korken werden in den Hanauerland Werkstätten entstaubt, zerkleinert und vermahlen und kommen als Füllstoff (Korkgranulat) bei der Herstellung von Presskork- und Gummikorkmaterial zum Einsatz. Diese beiden Materialien werden dann zur Trittschall- und Körperschallreduzierung eingesetzt.
Neben dem Wertstoffhof der ZAK gibt es aktuell in Deutschland mehr als 3.000 Abgabestellen, von der Großsammelstelle eines Recycling-Hofes bis hin zur engagierten Schule, Kirchengemeinde oder Privatperson. Zudem sammeln bundesweit alle Jaques‘ Wein-Depots Korken. Dort können ebenfalls haushaltsübliche Mengen abgegeben werden. Sie alle machen „Korken für Kork” zu einem wichtigen sozialen und ökologischen Projekt. So kommen jährlich rund 45 Millionen Korken zusammen.
Für zwölf Menschen mit Behinderungen konnten durch die Recycling-Aktion feste Arbeitsplätze in der Korkenverarbeitung eingerichtet werden. Mit der zurückgehenden Sammelmenge (bei gleichbleibend hohen Grundkosten für die Bereithaltung der Lagerkapazität und Verarbeitungstechnik) belastete die Korkenverarbeitung zunehmend das wirtschaftliche Ergebnis der Hanauerland Werkstätten. Ende Juni 2014 wurde die Sortierung und Weiterverarbeitung eingestellt. Seit 1. Juli 2014 werden alle gesammelten Korken an eine langjährige Partnerfirma verkauft. Diese vergütete bereits bisher den Hanauerland Werkstätten sortierte Natur- und Presskorken für die Weiterverarbeitung zu Korkplatten.
Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=rfUKd_Mof9M