Energieeffizienz in Krisenzeiten

ZAK investiert in Gasmotor
Kaiserslautern, 29.09.2022

Die ZAK - Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern ist schon seit Jahren energieautark. Trotzdem wird auch im Kapiteltal die Verknappung von Gas und Strom mit großer Sorge beobachtet. Noch in diesem Jahr soll deshalb ein Gasmotor mit über 3.500 kW Feuerungswärmeleistung in Betrieb genommen werden. Die Investition beläuft sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Damit unterstreicht die ZAK ihre Position als regionaler Strom- und Wärmeerzeuger.

Der neue Gasmotor unterstützt die Bestrebungen der ZAK auf diesem Sektor. So werden zusätzlich rund 5.000 MWh Fernwärme und 5.000 MWh elektrischer Strom pro Jahr produziert. Damit können 300 Haushalte mit Fernwärme und 1.600 Haushalte mit Strom versorgt werden. In der aktuell angespannten Situation sei es absolut sinnvoll, Energieträger aus erneuerbaren Quellen optimal zu nutzen, so Deubig.

Betrieben wird der Gasmotor des österreichischen Herstellers Jenbacher mit dem selbst erzeugten Bio- und Deponiegas aus Abfällen. Mit dem neuen Motor können rund 1,5 Megawatt Strom erzeugt werden. Das ist etwa die Hälfte dessen, was das Biomassekraftwerk erzeugt. Damit können weitere energetische Potenziale zur Bereitstellung von Strom und Wärme für die öffentliche Versorgung genutzt werden. Zudem muss kurzfristig die Notversorgung des Abfallwirtschaftszentrums mit Strom und Wärme zur Vermeidung von Schäden und zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben gesichert werden.

Die Stromerzeugung kann so am Standort deutlich gesteigert werden. Ein möglicher Gas- oder Strommangel im Zuge des Ukraine-Krieges würde die ZAK deshalb nur indirekt in Form der steigenden Inflation betreffen. Mit Ausnahme von Dieseltreibstoff für die Fahrzeuge ist die ZAK energieautark. Derzeit werde geprüft, so Vorstand Jan Deubig, ob weitere Photovoltaikanlagen auf dem Firmengelände installiert werden können.

Die Energieerzeugung sei, so Deubig weiter, ein wichtiges Standbein für die ZAK geworden. Als Stromerzeuger profitiere man von den deutlich gestiegenen Strompreisen. Im Mai diesen Jahres ist die ZAK freiwillig aus der Umlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ausgeschieden. Durch die Vermarktung über die Börse können nun deutlich bessere Preise erzielt werden.

Zahlen und Fakten:
Mit dem Biomasseheizkraftwerk erzeugt die ZAK aus Altholz, Biobrennstoff sowie Bio- und Deponiegas Strom und Wärme. Die Stromerzeugung beträgt jährlich rund 18,2 Millionen Kilowattstunden. Bei der Fernwärme waren es zuletzt 52,8 Millionen Kilowattstunden. Die ZAK verbraucht nur rund 35 Prozent des Stroms und drei Prozent der Wärme selbst. Die übrige Energie wird in das Strom- beziehungsweise Fernwärmenetz der SWK – Stadtwerke Kaiserslautern eingespeist und versorgt die Menschen mit umweltfreundlicher Energie.