Bioabfallbehandlung

Fermenter, Halle mit Tiefbunker und VM-Presse, Misch- und Verladestation

Matritze der VM-Presse

Misch- und Verladestation

Die mechanische Aufbereitung und Methanisierung sind der erste Anlagenteil der Mechanisch-Biologischen Bioabfallbehandlung (MB2A), die ihrerseits Bestandteil des Biomasse-Kompetenzzentrums ist.

Der Bioabfall wird von den Anlieferfahrzeugen (Sammelfahrzeuge aus Stadt und Landkreis Kaiserslautern sowie Containerfahrzeuge aus den Umladestationen der GML-Gesellschafterkommunen) in den Tiefbunker abgekippt.

Über Förderbänder gelangt der Abfall in den Aufgabetrichter der VM-Presse. In der VM-Presse erfolgt die Aufteilung des Bioabfalls in eine Grob- und eine Feinfraktion in einem Verhältnis von ca. 70 Ma.-% grob zu 30 Ma.-% fein. Herzstück der VM-Presse ist ein Trommelsieb mit etwa 1 Meter Länge, 0,6 Meter Durchmesser und Löchern mit 16 Millimeter Durchmesser. In dieses Trommelsieb wird der Bioabfall mit einem Hydraulikdruck von etwa 50 bar gepresst, so dass z. B. auch ein Kürbis zerquetscht und durch die Löcher gepresst wird.

Anschaulich zeigt dies ein Kollege in dem Film "Mama, ich bring den Strom runter" ab etwa Minute 4:40.

Die Feinfraktion wird in der Methanisierung nach dem Dranco-Verfahren anaerob behandelt und dadurch Biogas gewonnen, das zur Wärmeerzeugung genutzt wird. Die Trockenfraktion aus der VM-Presse wird zusammen mit dem Gärrest aus der Methanisierung in einen Mischer geführt und intensiv aerobisiert sowie homogenisiert. Der durchmischte Bioabfall fällt aus dem Mischer in eine Verladestation, unter der zwei Abschiebewagen stehen, die abwechselnd befüllt werden.

Die Abluft aus der Halle mit der VM-Presse, dem Mischer sowie Punktabsaugungen der Methanisierung wird dem Biomasseheizkraftwerk als Verbrennungsluft zugeführt.

 

 

VM-Presse

Fermenter

Fermenter Unterseite

 

 

 

Rotteboxen

Rotteboxen

Brückenumsetzer

Fremdstoff-Abtrennung

Kompostausbringung auf Feld (Quelle: VHE e.V.)

Die Abschiebewagen werden mit einer Spezial-Zugmaschine etwa 500 Meter weit in die Kompostierungsanlage gefahren, wo der Bioabfall über eine Förderbandsystem in Rotteboxen transportiert wird.

In den Boxen erhitzt sich das Material durch biologische Abbauprozesse, so dass es bei einer Temperatur von über 60 Grad in einem Zeitraum von mindestens 6 Tagen hygienisiert wird.

Danach wird das Material per Radlader zu Mieten aufgesetzt und mehrfach mit einem Brückenumsetzer gewendet, so dass der Rotteprozess startet.

Im abschließenden Schritt wird das Material in mehreren Stufen von den Fremdstoffen befreit. Es findet eine Grob- und eine Feinsiebung statt, Eisenmetalle werden abgetrennt, mittels Röntgentechnik werden Glaspartikel und mit Nahinfrarotspektroskopie Kunststoffpartikel erkannt und mit Druckluft entfernt, so dass ein hochwertiger Biokompost entsteht, der in der Landwirtschaft als Düngemittel, Humusbildner und Wasserspeicher genutzt wird.

Um die Qualität des Biokompostes zu sichern, ist die ZAK der Bundesgütegemeinschaft (BGK) beigetreten.

Die Gütesicherung ist freiwillig und gewährleistet einen Qualitätsstandard sowie die zuverlässige Kennzeichnung der Produkteigenschaften gegenüber dem Kunden durch Verleihung des RAL-Gütezeichens. Voraussetzung ist der Nachweis, dass die Anlage aufgrund ihrer Prozessführung geeignet ist, das Material zu hygienisieren. Weiterhin findet eine laufende Produktkontrolle statt, bei der ein unabhängiges und zugelassenes Labor den Kompost regelmäßig beprobt und die Probe auf ihre Eigenschaften und Inhaltsstoffe untersucht. Die Ergebnisse werden in einem Gütezeugnis dargestellt, das die ordnungsgemäße düngemittelrechtliche Kennzeichnung sowie Empfehlungen für die Kompostanwendung enthält.

Der Kompost wird unter der Marke „PALATIHUM – Das Qualitätsdüngemittel aus der Pfalz“ vertrieben.

Im Downloadbereich finden Sie das aktuelle Fremdüberwachungszeugnis sowie weitere Informationen.