Wie die Schafe ins Tal getrieben werden
Besucherrekord beim Kapiteltaler Almabtrieb
Kaiserslautern, 30.08.2023
Knapp 6.000 Gäste haben sich am letzten August-Sonntag ins Kapiteltal aufgemacht, um den 7. Kapiteltaler Almabtrieb zu feiern. Viele kamen in Dirndl oder Lederhose und sorgten so für alpenländisches Flair und bajuwarisches Lebensgefühl. Und das bei nahezu perfektem Wetter.
Schweinshaxe, Weißwürste, Festbier und Musik
Schon vor dem offiziellen Fassbieranstich heizten die XXL Steirer den Besuchern mächtig ein. Die drei Jungs um Herbert Traint bekamen an diesem Tag sympathische Schützenhilfe: Erstmals beim Almabtrieb dabei, hatte Natascha – Das Steirermadl das Festzelt im Handumdrehen im Griff. Dazu gab's Schweinshaxe, Weißwürste und Festbier aus dem Lauterer Brauhaus am Markt. Es war nicht die einzige Neuerung beim Almabtrieb. Zur Mittagszeit machten sich Schäfer Brendel und festlich gekleidete Menschen mit mehreren blumengeschmückten Schafen auf den Weg ins Tal, wo sie mit Applaus empfangen wurden. Vor allem die Kinder folgten dem Treiben mit großen Augen.
„Mähende Mitarbeiter“
Die rund 70 Meter hohe „Alm“, die bis zum Jahr 2000 als klassische Hausmülldeponie fungierte und bei der es sich um den abgedichteten und rekultivierten Abschlussdamm der Deponie handelt, wird jedes Jahr zur gleichen Zeit von Schafen beweidet. „Wir haben uns von Anfang an gegen einen Mähroboter entschieden“, freut sich ZAK-Vorstand Jan Deubig immer wieder über die „mähenden Mitarbeiter“, die zur Idee des Almabtriebs geführt hätten. Ohnehin vermutet Deubig augenzwinkernd, dass die Tradition der Almabtriebe zu einer Zeit entstand, „als Bayern noch zur Pfalz gehörte“.