Energiedepot
Restabfall fällt jeden Tag in Stadt und Landkreis Kaiserslautern an und wird der ZAK übergeben, die ihn zum Müllheizkraftwerk (MHKW) Ludwigshafen transportiert. Dort wird er verbrannt und dadurch Wärme erzeugt, die von der Ludwigshafener Bevölkerung zum Heizen genutzt wird. Der thermische Wirkungsgrad dieser Verwertung ist sehr hoch.
Aber es gibt ein Problem: Im Sommer wird nur sehr wenig geheizt. Und für dieses Problem gibt es eine erste und jetzt auch eine zweite Lösung: die erste, bislang praktizierte Lösung war bei Revision der Anlage in den Sommermonaten die Restabfallmengen mit den Betreibern anderen, teilweise überregionalen MHKW zu tauschen, um dennoch Entsorgungssicherheit zu gewährleisten.
Die zweite alternative Lösung geht mit diesem Energiedepot in Betrieb: während der Revision des MHKW Ludwigshafen wird der Abfall nicht mehr an andere Anlagen weitergegeben, sondern hier zu Ballen gepresst, mit Folie umwickelt, zu Pyramiden aufgeschichtet und bis zum Winter gelagert. Auf diese Weise gelingt eine wärmebedarfsgerechte Anlieferung des Restabfalls zum MHKW Ludwigshafen.
Die Anlieferfahrzeuge fahren durch ein Schnelllauftor in die Halle ein und kippen rückwärts in einen ebenerdigen Bunkerbereich ab. Danach verlassen sie wieder das Gebäude. Ein Radlader nimmt das Material auf und gibt es in den Aufgabetrichter der daneben aufgestellten Anlagentechnik, die aus einem Pufferbehälter mit Steigeband sowie einer Ballierungsanlage besteht. In dieser Anlage wird der Abfall verdichtet und mit Folie umwickelt. Die fertigen Ballen werden seitlich an der Anlagentechnik ausgeworfen, zum Ballenlager transportiert und aufgestapelt. Durch die Lagerung der Ballen in Versatz zur darunterliegenden Schicht entsteht eine pyramidenförmige Ausbildung des Ballenlagers.
Lagerfläche
Auch beim Biokompost passen Produktions- und Einsatzzeiten nicht zusammen. Biokompost wird das ganze Jahr über hergestellt – im Winter weniger, im Sommer mehr –, aber die Landwirte können nur in engen Zeitfenstern den Biokompost abholen. Der Bedarf an Biokompost ist hoch, denn er ist zugleich Düngemittel, Humusbildner und gerade in trockener Zeit Wasserspeicher. Er ist Paradebeispiel eines wertvollen regionalen Kreislaufs.
Die Lagerfläche schafft den notwendigen Puffer zwischen Herstellung und Abnahme, damit der Landwirt den Kompost genau dann holen kann, wenn er auf das Feld ausgebracht werden kann.
Aber auch andere Materialien können hier gelagert werden. Zum Beispiel Holz, das aufgrund erheblicher Marktverschiebungen oder unerwarteter Ausfälle regionaler Verwertungskapazitäten der ZAK überlassen wird und so schnell nicht weitergegeben werden kann.
Oder wertvoller Boden, der unregelmäßig bei Baumaßnahmen anfällt und von der ZAK übernommen wird, um daraus in der Mischung mit Grünkompost das begehrte Mutterboden-Kompost-Gemisch herzustellen.